Constantin von Dietze

deutscher Nationalökonom, Agrarwissenschaftler und Kirchenpolitiker; Prof. für Volkswirtschaft in Jena, Berlin, Freiburg/Br. (Rektor 1946-1949); gehörte zum Kreis um Carl Friedrich Goerdeler; Präses der Ev. Kirche 1955-1961; Veröffentl. u. a.: "Preispolitik in der Weltagrarkrise", "Volkswirtschaftspolitik"

* 9. August 1891 Domäne Gottesgnaden bei Calbe a. d. Saale

† 18. März 1973 Freiburg/Br.

Internationales Biographisches Archiv – Personen aktuell 22/1973

vom 21. Mai 1973 , ergänzt um Meldungen bis KW 30/2013

Wirken

Constantin Friedrich Carl Nikolaus von Dietze, ev., wurde am 9. August 1891 auf der Domäne Gottesgnaden bei Calbe an der Saale geboren und entstammt einer alten ostdeutschen Familie. Sein Großvater war Amtsrat Adolf v. Dietze-Barby, konservatives Mitglied des Reichtstags zu Bismarcks Zeiten und Mitglied des Preußischen Staatsrats. Sein Urgroßvater mütterlicherseits, Georg Heinrich Gundell, war einst Feldpropst der Hannoveranischen Armee.

Nach dem Besuch der Fürsten- und Landesschule Schulpforta studierte v.D. in Cambridge, Tübingen, Halle und Breslau und war dann ab 1912 als Gerichtsreferendar tätig. Den Ersten Weltkrieg erlebte er als Reiteroffizier und war von 1915-18 in russischer Kriegsgefangenschaft in Sibirien, von wo er sich in abenteuerlicher Flucht nach Deutschland durchschlug. 1919 hat er zum Dr. rer.pol. promoviert.

An der Universität Berlin habilitierte er sich im Jahre 1922 als Dozent für Agrar- ...